SBB SOS – First Responder mit Beacon-Technologie

Kontext
Die Sicherheit im öffentlichen Verkehr gewinnt zunehmend an Bedeutung, für Fahrgäste wie auch für Mitarbeitende. In Zügen und Bahnhöfen kann es jederzeit zu medizinischen Notfällen kommen, in denen schnelle Hilfe entscheidend ist. Herkömmliche Notrufwege sind oft zu langsam, da der genaue Standort manuell übermittelt werden muss. Die SBB-Züge sind bereits mit Beacon-Sendern ausgerüstet, die eine präzise Ortung innerhalb des Fahrzeugs ermöglichen. Diese bestehende Infrastruktur eröffnet neue Potenziale für eine moderne, digitale Notfalllösung. Unsere Aufgabe bestand darin, auf der Basis der Beacon-Infrastruktur für Fahrgäste sowie für die SBB einen Mehrwert zu generieren.
Zielsetzung
Das Projekt SBB SOS – First Responder zielt darauf ab, die Notfallkommunikation im öffentlichen Verkehr nachhaltig zu optimieren. Kern des Vorhabens ist die Entwicklung einer in die SBB-App integrierten SOS-Funktion, die mithilfe der bestehenden Beacon-Technologie den exakten Standort von betroffenen Personen im Zug automatisch erkennt. Mit einem Fingertipp werden Alarmmeldungen ausgelöst: Die SBB-Notfallzentrale und First Responder in der Nähe werden kontaktiert und mit allen nötigen Informationen versorgt.
Methodik
Zu Beginn des Projekts definierten wir eine klare Vision und Mission sowie messbare Projektziele anhand der SMART-Methode. Eine Online-Umfrage lieferte erste Erkenntnisse zum Bedarf und half uns, die Anforderungen gezielt zu schärfen.
Zur Analyse der Zielgruppen entwickelten wir drei Personas: Reisende, First Responder sowie das Zugpersonal. Für jede Persona erstellten wir eine Customer Journey, die den konkreten Nutzungskontext abbildet. Ergänzend dazu definierten wir Use Cases und User Stories zur präzisen Anforderungsformulierung. Eine SWOT-Analyse und eine Value Proposition bildeten die strategische Grundlage des Konzepts.
Im Designprozess kamen visuelle Prototypen zum Einsatz, die mit Figma gestaltet wurden. So konnten wir die Nutzerführung und das Interface testen und verbessern.
Um die finanzielle Tragfähigkeit der Lösung einschätzen zu können, entwickelten wir ein Geschäftsmodell basierend auf dem Business Model Canvas. Darauf aufbauend erstellten wir einen Finanzplan, in dem Entwicklungskosten, laufende Betriebsausgaben und Einnahmen berücksichtigt wurden.
Ergebnisse
Das Ergebnis unserer Projektarbeit ist SBB SOS, eine in die bestehende SBB-App integrierte Notruffunktion, die mithilfe von Beacon-Technologie und einem digitalen First-Responder-Netzwerk schnelle und gezielte Hilfe im öffentlichen Verkehr ermöglicht. Die Anwendung erkennt im Notfall automatisch den exakten Standort im Zug und leitet diesen an die SBB-Notfallzentrale sowie verfügbare First Responder weiter.
Zur Veranschaulichung entwickelten wir ein Mock-up. Darauf ersichtlich sind die Registrierung als First Responder und die Auslösung eines SOS-Alarms. Die Aktivierung der SOS-Funktion erfolgt unter Einbezug der Zustimmung zu den geltenden AGB und Datenschutzbestimmungen, auch dieser Prozess ist im Mock-up visualisiert. Das Design orientiert sich an den Vorgaben des SBB-Corporate Designs.
Mock-up First Responder Registrierung & SOS-Alarm
Fazit
Das Projekt SBB SOS - First Responder hat gezeigt, wie digitale Technologien die Notfallhilfe im öffentlichen Verkehr verbessern können. Der entworfene Prototyp ermöglicht eine automatische, präzise Standortbestimmung und eine schnelle Alarmierung von First Respondern, direkt über die SBB-App.
Obwohl die vollständige Integration und umfangreiche Praxistests noch ausstehen, bildet das Projekt eine wichtige Grundlage für ein modernes, effizientes Notfallmanagement. Es eröffnet zudem Potenzial für eine zukünftige Ausweitung auf weitere Verkehrsträger und eine engere Zusammenarbeit mit Sicherheitsbehörden.
Projektgruppe 21:
Grossrieder Carole, Öztürk Elif, Stucky Sarah, Vuissoz Andrea Marco