SmartMove
Dynamic Pricing als Hebel für nachhaltige urbane Mobilität
Busse und Trams in Bern sind zu Stosszeiten überlastet und zu Randzeiten unterausgelastet.
SmartMove nutzt Dynamic Pricing, um Fahrgäste zeitlich zu lenken und den Modal Shift zugunsten des öffentlichen Verkehrs zu fördern.
Ausgangslage
Bernmobil steht vor der Herausforderung, den öffentlichen Verkehr im Raum Bern nicht nur effizienter auszulasten, sondern ihn auch als attraktive Alternative zum motorisierten Individualverkehr zu positionieren. Während Busse und Trams in den Hauptverkehrszeiten stark ausgelastet sind, bleiben viele Kapazitäten zu Randzeiten oft untergenutzt. Diese ungleiche Nachfrage beeinträchtigt das Nutzungserlebnis und schwächt die Wettbewerbsfähigkeit des öffentlichen Verkehrs gegenüber Auto und Velo.
Vor diesem Hintergrund entwickelte unsere Projektgruppe mit SmartMove ein digitales Konzept, das gezielt auf Dynamic Pricing und digitale Anreizmechanismen setzt. Ziel ist es, durch eine zeitliche Verlagerung von Fahrten einen Modal Shift zugunsten des öffentlichen Verkehrs zu unterstützen und nachhaltige Mobilität attraktiver zu machen.
Unser Ansatz: Dynamic Pricing
Der Modal Shift im urbanen Raum wird massgeblich durch Preis, Komfort und Flexibilität beeinflusst. Obwohl der öffentliche Verkehr aus ökologischer Sicht Vorteile bietet, entscheiden sich viele Menschen weiterhin für das Auto oder Velo, insbesondere wenn der ÖV als überfüllt oder unflexibel wahrgenommen wird. Bestehende digitale Angebote informieren über Verbindungen, greifen jedoch kaum aktiv in die Nachfragesteuerung ein.
SmartMove setzt genau hier an: Statt Einschränkungen oder Zuschlägen zu Spitzenzeiten nutzt das Konzept positive Anreize, um Fahrgäste freiwillig zu einem zeitlich flexibleren Reiseverhalten zu bewegen und so den Wechsel auf den öffentlichen Verkehr zu fördern.
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Zielsetzung
Ziel des Projekts war es, ein digitales Anreizsystem zu entwickeln, das:
- den öffentlichen Verkehr im Vergleich zum Auto attraktiver macht,
- Fahrgäste zu einer zeitlichen Verlagerung ihrer Fahrten motiviert,
- dadurch Spitzenzeiten entlastet und Randzeiten stärkt,
- und langfristig einen Beitrag zur Verschiebung des Modal Splits zugunsten von Bernmobil leistet.
Methodik
Methodisch basiert das Projekt auf der Verbindung von Dynamic Pricing, Gamification und nutzerzentriertem Design. Mobilitätsdaten, Literatur zur Verhaltensökonomie sowie die Entwicklung von Personas und Nutzungsszenarien bildeten die Grundlage. Ein zentrales konzeptionelles Leitprinzip war dabei der Ansatz des Calm Commute. Ziel war es, Mobilität nicht nur effizienter, sondern auch stressärmer, planbarer und komfortabler zu gestalten. Dieses Prinzip beeinflusste insbesondere die Gestaltung der Anreizmechanismen, die Informationsdarstellung sowie die Entscheidung, auf Zuschläge oder restriktive Massnahmen in Spitzenzeiten zu verzichten.
Dynamic Pricing als Hebel für den Modal Shift
SmartMove ergänzt das bestehende Tarifsystem durch zeitlich variable Preis- und Anreizmechanismen. Fahrten ausserhalb der Hauptverkehrszeiten werden bewusst günstiger gestaltet, während auf Zuschläge zu Spitzenzeiten verzichtet wird. Dynamic Pricing dient hier als lenkendes Instrument, das den öffentlichen Verkehr preislich und komfortbezogen konkurrenzfähiger macht.
Durch diese gezielte Preissteuerung werden Fahrgäste motiviert, ihr Reiseverhalten anzupassen oder sich bewusst für den ÖV statt für das Auto zu entscheiden.
Gamification und Anreizsysteme
Zusätzlich zum Preismechanismus werden systementlastende Fahrten belohnt. Gesammelte Punkte können gegen Vergünstigungen oder Freizeitangebote eingelöst werden. Diese Kombination aus Preisvorteilen und Belohnungen verstärkt den Anreiz, den öffentlichen Verkehr häufiger und bewusster zu nutzen, und unterstützt den Modal Shift auf emotionaler und ökonomischer Ebene.
Ergebnis
Im Rahmen des Projekts konnte ein realistisches umsetzbares Konzept entwickelt werden, das zeigt, wie Dynamic Pricing und digitale Anreizsysteme gezielt zur Förderung des Modal Shifts eingesetzt werden können. SmartMove unterstützt eine gleichmässigere Nachfrageverteilung, erhöht die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs und stärkt dessen Position gegenüber dem motorisierten Individualverkehr.
Gruppe 9: Andy Minh Vu Dinh (BScDigi, 3g), Magdalena Heutschi (BBA, 5y), Sathursan Kanagaratnam (BBA, 5y), Jiyan Loman (BBA, 5y), Harun Rasuli (BBA, 5y)